In den letzten Tagen hat eine Reihe von Äußerungen von Salih Tahusoglu erhebliche Empörung in der Krefelder Kommunalpolitik ausgelöst. Dieser fiel durch Äußerungen als Redner auf einer Pro-Palästinenser-Demonstration und in den sozialen Medien auf. Der Ratsheer brachte jüngst eine Resolution in den Rat ein, welche keinen Zuspruch bei den Ratsfraktionen der Mitte bekam. In einer persönlichen Erklärung des Juso-Vorsitzenden Karim Kasdaghli unterstützt dieser das Anliegen von Tahusoglu.
Die Jungen Liberalen Krefeld und die Junge Union Krefeld zeigen sich besorgt über die jüngsten Äußerungen von Ratsherr Salih Tahusoglu, die er auf sozialen Medien getätigt hat. Ein Mitglied der Jungen Liberalen Krefeld spielte dem Vorstand ein selbstaufgenommenes Video einer WhatsApp-Story von dem Ratsherrn zu, in dieser er mehrere Posts von seinem Facebook-Account geteilt hat. Diese Posts relativierten unter anderem den Holocaust und setzten Gaza mit Konzentrationslagern gleich.
Paolo M. Aguilar Sanchez, Vorsitzender der Jungen Liberalen Krefeld:
“Salih Tahusoglu fällt seit geraumer Zeit mit unerträglichen Postings auf Facebook auf. Zuletzt relativierte er den Holocaust und unterstellte Deutschland, sich an dem ‘Konzentrationslager Gazastreifen’ zu beteiligen. Es ist absolut unangebracht, NS-Begriffe zu verwenden, um das Leid im Gazastreifen, so fürchterlich es ist, mit einem industriellen Völkermord gleichzusetzen. Solche Vergleiche verharmlosen die Gräueltaten des Nationalsozialismus. Kasdaghli hat sich öffentlich hinter Tahusoglu gestellt, um dessen Ratsanliegen zu unterstützen. Dies erweckt den Eindruck, dass die problematischen Aussagen von Tahusoglu gebilligt oder zumindest nicht in ausreichendem Maße kritisiert werden. Solidarität mit jemandem zu zeigen, der solche Aussagen tätigt, wirft Fragen über die Sensibilität und das historische Bewusstsein auf.”
Marc Julia van Oirschot, Vorsitzender der Jungen Union Krefeld:
“Es ist unbegreiflich, wie man sich auf der einen Seite gegen rechts einsetzt und dann auf der anderen Seite jemanden unterstützt, der NS-Begriffe verwendet. Mit dem Blick auf die Kommunalwahl 2025 beunruhigt es mich sehr, dass jemand Verantwortung für unsere Stadt übernehmen könnte, der solches Gedankengut teilt bzw. verharmlost. Die Aussage von Karim Kasdaghi, dass die Resolution Migranten das Gefühl von Gerechtigkeit zurückbringen würde, ist einseitig auf Migranten muslimischen Glaubens gerichtet. Sie korrumpiert den Begriff Gerechtigkeit regelrecht. Zahlreiche jüdische Mitbürger mit Migrationshintergrund leiden massiv unter den wachsenden Antisemitismus seit dem Angriff der Hamas auf Israel. Für diese ist die Resolution von Tahusoglu ein Schlag ins Gesicht. Die Folge ist, dass Sorge und Ängste von Menschen mit jüdischem Glauben noch größer werden. Schon heute trauen sich zahlreiche Menschen jüdischen Glaubens nicht, ihre religiösen Symbole in der Öffentlichkeit zu tragen. Es ist jetzt mehr denn je unsere Aufgabe als Politik den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Dieses Ziel erreichen wir erst, wenn jeder Mensch unabhängig seines Glaubens in Krefeld sicher leben kann.”
Es ist für uns als Junge Union und Junge Liberale unbegreiflich, dass Juso-Vorsitzender Karim Kasdaghli sich mit Herrn Tahusoglu solidarisiert hat. Diese Solidarisierung bedeutet eine Unterstützung von Positionen, die nicht mit den Werten einer offenen und pluralistischen Gesellschaft vereinbar sind. Es darf nicht sein, dass politische Vertreter ungeprüft und unreflektiert in eine Richtung agieren, die Hass und Spaltung fördert. Das schädigt, das Zusammenleben aller.