27.04.2025

Kommunalwahlprogramm der Jungen Liberalen Krefeld

Investieren wir in unsere Zukunft. Moderne Bildungs- und
Jugendpolitik

Die Freiheit, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten, sowie die freie Entfaltung
der Persönlichkeit sind zentrale Bestandteile unserer Gesellschaft. In jedem Menschen
stecken Potenziale, die durch Eigenverantwortung und Selbstbestimmung zur
Entfaltung kommen können. Deshalb ist die nachhaltigste Investition, die ein Staat
tätigen kann, eine Investition in Bildung – und damit in die Zukunft unseres Landes.

Wir Junge Liberale stehen für ein Bildungskonzept, das die Erziehung und Ausbildung
von Kindern und Jugendlichen zu kritisch denkenden und eigenständigen
Erwachsenen in den Mittelpunkt stellt. Um diese Vision zu verwirklichen, setzen wir auf
größtmögliche Freiheit für einzelne Schulen und Lehrkräfte, damit Krefeld zu einem
besseren Bildungsstandort am Niederrhein wird.

Um diesem freiheitlichen Bildungsansatz gerecht zu werden, fördern wir individuelle
Bildungskonzepte, die auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers eingehen. Daher
befürworten wir die Differenzierung im Schulsystem und wollen insbesondere Schulen
in privater Trägerschaft stärken. Public-Private-Partnership-Modelle in der
Schulgebäudeverwaltung führen zu mehr wirtschaftlicher Effizienz im Schulwesen –
ein Weg, den wir für Neubauten vorantreiben wollen. Im Zentrum des Bildungswesens
sollen die Schüler stehen. Deshalb wollen wir den Lehrkräften im Rahmen der
landespolitischen Vorgaben größtmögliche pädagogische Freiheit ermöglichen.
Langfristig sollen die zukünftigen Neubauten an schulischer Infrastruktur der Stadt
Krefeld in privater Trägerschaft finanziert werden, um finanziell effiziente und
hochwertige Bildung zu gewährleisten.

Auch der öffentliche Raum soll Angebote für Jugendliche bereithalten – zum Beispiel
durch Jugendplätze, die mit Tischtennisplatten oder verschiedenen Sportgeräten
ausgestattet sein können. Die konkrete Ausgestaltung dieser Flächen soll vor allem
durch den Jugendbeirat erfolgen. Es ist zu prüfen, inwieweit bestehende
Kinderspielplätze zu Jugendplätzen umgewandelt werden können bzw. welche
Spielplätze weiterhin bestehen bleiben sollen. Dabei soll es möglich sein, Jugend- oder
Kinderspielplätze in privater Trägerschaft – etwa durch Elternvereine – zu betreiben.
Bei der Gestaltung der Kinderspielplatzinfrastruktur soll Qualität vor Quantität stehen.

Gleichzeitig muss die Versorgung mit Kindertagesstätten und Kindergärten
sichergestellt werden. Auch hier setzen wir auf ein vielfältiges Angebot ergänzend
durch private Träger, um eine hochqualitative und individuell angepasste frühkindliche
Bildung zu ermöglichen.

Das eigenständige Lernen, sei es allein oder in Gruppen, ist für viele Schüler von
entscheidender Bedeutung. Hierfür sind angemessene Lernflächen und -räume
unerlässlich. Leider fehlen solche Einrichtungen an vielen Schulen, und wo sie
vorhanden sind, sind sie oft nicht ausreichend vorhanden.

Zusätzlich nutzen viele Schüler Lernflächen und Ruheräume in öffentlichen
Einrichtungen wie Bibliotheken. Jedoch wird oft über Platzmangel geklagt, da diese
Räumlichkeiten oft überbelegt sind. Auch für viele andere Bürger spielen diese Räume
eine wesentliche Rolle für lebenslanges Lernen. Alle Krefelder Schulen werden
aufgefordert, sofern platztechnisch möglich, Räume und/oder Flächen für
eigenständiges Lernen einzurichten. Schüler sollen ausführlich über diese neuen
Lernmöglichkeiten informiert werden. Schüler sollen über die vorhandenen
Lernflächen und Ruheräume in Schulen informiert werden.

Mit diesen Forderungen möchten wir sicherstellen, dass Schüler sowie Studenten
ausreichend Platz und Möglichkeiten für ihre Bildung erhalten. Die Verfügbarkeit von
Raum für eigenständiges Lernen, sowohl allein als auch in Gruppen, ist entscheidend
für den Lernerfolg. Darüber hinaus wird lebenslanges Lernen für alle Bürgerinnen und
Bürger durch diese Maßnahmen unterstützt.

Krefeld muss stärker in seine Hochschulbildung investieren. Krefeld hat mit 10,8 %
eine sehr hohe Arbeitslosenquote. Dies hängt mit dem Strukturwandel in der Stahl-
und Chemieindustrie zusammen, aber auch damit, dass Krefeld nicht gleichermaßen
von jenen Konjunkturprogrammen profitiert hat, die das Ruhrgebiet nach derselben
Krise revitalisiert haben.

Dort wurde vor allem auf Investitionen in die Bildung, insbesondere in Hochschulen
und Universitäten, gesetzt. Krefeld besitzt zwar eine Hochschule, ist trotzdem aber
keine Studentenstadt, da hier lediglich rund 5000 Studenten immatrikuliert sind.

Besonders bitter für uns als Jugendorganisation ist es, dass die Jugendlichen, die in
Krefeld aufwachsen, oft nach Abschluss der weiterführenden Schule nach
Hochschulbildung im Umland suchen, um ihre Ziele zu verwirklichen und dabei der
Stadt Krefeld den Rücken kehren.

Die beste Armutsprävention ist bekanntlich die Bildung. Für diese Investitionen sollte
die Stadt prüfen, ob Fördergelder des Landes infrage kommen und zudem auf ÖPPs
(Öffentlich-Private Partnerschaften) setzen. Konkret braucht es eine enge
Zusammenarbeit der ansässigen Arbeitgeber und der Hochschule Niederrhein.


Für ein sicheres Krefeld – Kommunale Sicherheits- und
Drogenpolitik

Die Gewährleistung öffentlicher Sicherheit zählt zu den zentralen Aufgaben des
Staates – und beginnt bereits auf kommunaler Ebene. Die Jungen Liberalen Krefeld
setzen sich für eine Stadt ein, in der Sicherheit mit Augenmaß gestaltet wird:
entschlossen, aber ohne populistischen Aktionismus und stets unter Wahrung
individueller Freiheitsrechte. Unser Ziel ist eine Stadt, in der sich alle Menschen sicher
und wohl fühlen können.

Die Stärkung des kommunalen Ordnungsdienstes begrüßen wir ausdrücklich. Dabei
ist uns eine klare funktionale Trennung zwischen Polizei und Ordnungsdienst wichtig.
Eine erweiterte Ausrüstung – etwa mit Schlagstöcken oder Tasern – unterstützen wir
ausdrücklich. Um die Attraktivität dieses Berufsbildes zu steigern, fordern wir
finanzielle Zuschläge für risikobehaftete Einsätze in Form einer Gefahrenzulage.

Die Polizei soll sich zukünftig auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Dazu zählt
insbesondere die Bekämpfung von Kriminalität und die Sicherung des öffentlichen
Raums. Verwaltungsaufgaben wie die Ahndung von Ruhestörungen sollen vermehrt
durch den Ordnungsdienst übernommen werden. Eine personelle und materielle
Stärkung der Polizei ist hierfür unerlässlich.

Auch die Durchführung von Geschwindigkeitskontrollen soll künftig verstärkt in die
Zuständigkeit des Ordnungsdienstes übergehen. Um dies zu ermöglichen, sind die
gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen. Darüber hinaus
plädieren wir dafür, Geschwindigkeitsüberwachungen primär auf Gefahrenstellen zu
fokussieren. Allgemeine Verkehrskontrollen, die nicht unmittelbar der Gefahrenabwehr
dienen, sollten ebenfalls durch die Ordnungsämter übernommen werden dürfen.

Der Rechtsstaat muss mit einer Null-Toleranz-Strategie Kriminalität entgegensteuern.
Dazu gehören unter anderem:

  • eine sichtbare Polizeipräsenz an kriminalitätsbelasteten Orten
  • konsequente Verfolgung von Bagatelldelikten in Brennpunktbereichen, um
    Serientäter zu identifizieren
  • Ausschöpfung aller rechtlichen Mittel wie Identitätsfeststellungen oder
    Platzverweise
  • intensive Überwachung des Glückspiel- und Prostitutionsgewerbes,
    insbesondere im Hinblick auf Drogen- und Menschenhandel
  • intensive Verfolgung von Geldwäscheverdachtsfällen
  • Ausweitung von Zonen mit Messerverbot

Dabei muss jede sicherheitspolitische Maßnahme stets verhältnismäßig sein.
Pauschale Eingriffe in die Grundrechte lehnen wir ab – aus diesem Grund sprechen
sich die Jungen Liberalen Krefeld gegen flächendeckende Videoüberwachung im
öffentlichen Raum aus.

Insbesondere junge Menschen nutzen in den Abend- und Nachtstunden den
öffentlichen Nahverkehr. Daher setzen wir uns für die Errichtung von
Notrufeinrichtungen an Haltestellen ein, um im Ernstfall schnell Hilfe zu erhalten.
Kontrolleure tragen nicht nur zur Bekämpfung des Schwarzfahrens bei, sondern
steigern auch das subjektive Sicherheitsgefühl – insbesondere in den späten Stunden.
Haltestellen sind in einem gepflegten und sicheren Zustand zu halten.

Licht und Sauberkeit prägen maßgeblich das Sicherheitsempfinden im öffentlichen
Raum. Hier muss die Stadtverwaltung stärker ihrer Verantwortung nachkommen. Zur
effizienten Nutzung von Ressourcen sollte regelmäßig die Bevölkerung nach subjektiv
unsicheren Orten befragt werden. Sicherheitsaspekte müssen zudem stärker in
städtebauliche Planungen integriert werden, um Angsträume durch bauliche
Maßnahmen zu lindern. Die Umgestaltung solcher Orte sollte gezielt vorangetrieben
werden. Private Initiativen zur Verschönerung des öffentlichen Raumes, wie
künstlerische Fassadengestaltungen oder legales Graffiti, sind ausdrücklich zu fördern – dafür sind legale Flächen bereitzustellen.

Kriminalität entsteht oft aus persönlicher Perspektivlosigkeit. Deshalb muss Prävention
bereits in der Schule ansetzen. Die Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern,
Bildungseinrichtungen, Polizei, Justiz und sozialen Trägern muss weiter intensiviert
werden. Gerade in benachteiligten Stadtteilen bieten attraktive Freizeitangebote
Jugendlichen Perspektiven und Alternativen.

Ein offener Dialog mit der Bevölkerung ist zentraler Bestandteil moderner
Sicherheitspolitik. Um das Vertrauen in öffentliche Institutionen zu stärken, müssen
Fälle von Korruption – insbesondere in Sicherheitsbehörden – konsequent verfolgt
werden. Zivilcourage soll öffentlich gewürdigt und Erfolge im Bereich der
Kriminalitätsbekämpfung stärker hervorgehoben werden. Auch der Umgang mit Opfern
von Straftaten muss sensibler erfolgen, gerade wenn Verfahren eingestellt werden.
Ordnungskräfte und Polizei sind entsprechend zu schulen. Analog zum Ehrenamtstag
fordern die Jungen Liberalen Krefeld die Einführung eines städtischen „Tages der
Zivilcourage“.

Der offen sichtbare Konsum illegaler Drogen trägt massiv zur Verunsicherung bei. Um
die Situation an bekannten Brennpunkten wie dem Hauptbahnhof zu entschärfen,
streben die Jungen Liberale eine 24/7 Besetzung des Drogenhilfezentrums an der
Schwertstraße an. Ebenso soll ergänzend dazu primär in den Abend und Nachstunden
Streetworker eingesetzt werden. Denn: Wer abhängig ist, ist nicht frei. So sehr wir für
Selbstbestimmung eintreten – die Gesundheit der Betroffenen und das
Sicherheitsgefühl der Bevölkerung dürfen nicht hintenangestellt werden.

Die Freiheit, sich jederzeit und überall sicher bewegen zu können, ist eine
Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Gerade junge Frauen und
Mädchen erleben jedoch im Alltag zu oft Situationen, in denen sie sich in Krefeld nicht
sicher fühlen – sei es auf dunklen Wegen, an abgelegenen Bushaltestellen oder in
Parks. Unsicherheitsgefühle schränken die Bewegungsfreiheit ein und verhindern
Teilhabe. Eine Stadt, in der junge Menschen Angst haben müssen, ist keine freie Stadt.

Wir fordern konkrete Maßnahmen die insbesondere die Sicherheit junger Frauen und
Mädchen im öffentlichen Raum stärken. Dazu gehört die Einführung eines modernen,
sensorgesteuerten Beleuchtungssystems nach Vorbild von Städten wie Köln und
Amsterdam. In Angsträumen und schlecht einsehbaren Bereichen sollen smarte
Laternen installiert werden, die bei Bewegung aufhellen und so präventiv abschrecken.
Zusätzlich setzen wir uns für die flächendeckende Installation von Notrufpunkten an
Bahnhöfen, großen Haltestellen und in Parkanlagen ein. Diese SOS-Säulen sollen
eine direkte Verbindung zur Polizei ermöglichen und im Ernstfall schnelle Hilfe
gewährleisten.

Darüber hinaus fordern wir die Einführung eines „Heimweg-Angebots“ für junge
Frauen: In Zusammenarbeit mit der Krefelder Verkehrs AG und lokalen
Taxiunternehmen soll ein vergünstigtes Heimweg-Ticket für nächtliche Fahrten
eingeführt werden, wie es Hamburg bereits erfolgreich praktiziert. Ergänzend möchten
wir Awareness-Trainings sowie freiwillige Selbstbehauptungs- und Deeskalationskurse
an Schulen und Hochschulen ausbauen, um die Selbstsicherheit junger Frauen weiter
zu stärken.

Krefeld muss eine Stadt sein, in der jede Frau und jedes Mädchen sich jederzeit und
an jedem Ort frei und ohne Angst bewegen kann. Freiheit bedeutet, den öffentlichen
Raum angstfrei nutzen zu können – ohne Einschränkungen und ohne Zwang,
bestimmte Wege oder Zeiten meiden zu müssen. Es darf nicht sein, dass Freiheit
durch Unsicherheit faktisch eingeschränkt wird.

Für uns Junge Liberale bedeutet Sicherheit nicht Überwachung oder Generalverdacht,
sondern gezielte Maßnahmen, die individuelle Freiheit ermöglichen. Smarte Technik,
Prävention und Stärkung der Eigenverantwortung stehen für eine moderne liberale
Sicherheitspolitik. Freiheit beginnt mit der Möglichkeit, sich frei zu bewegen – und
genau dafür muss Krefeld sorgen.


Vernünftige Wohnungspolitik für Krefeld

In Krefeld entsteht jährlich ein zusätzlicher Bedarf von rund 450 Wohnungen, der durch
den aktuellen Neubau nicht gedeckt werden kann. Die Folge ist ein stetiger Anstieg
der Mietpreise, der insbesondere junge Menschen, Familien sowie Auszubildende und
Studierende belastet. Wir sind überzeugt: Eine spürbare Entlastung ist nur durch eine
Erhöhung des Wohnungsangebots zu erreichen. Dafür braucht es eine
Wohnungspolitik, die Hemmnisse abbaut, Investitionen ermöglicht und auf
pragmatische Lösungen setzt.

Ein zentrales Problem stellen lange und aufwendige Genehmigungsverfahren dar, die
Investoren abschrecken und den Wohnungsbau verzögern. Deshalb fordern wir die
Optimierung der Abläufe in der Stadtverwaltung, unter anderem durch kürzere
Bearbeitungszeiten sowie die digitale Einreichung und Bearbeitung von Bauanträgen.
Moderne Planungsmethoden wie Building Information Modeling (BIM) sollen aktiv
gefördert und eingesetzt werden, um Effizienz und Transparenz zu steigern.

Gleichzeitig wollen wir den bestehenden Flächenmangel in Krefeld intelligent
begegnen. Statt zusätzliche Grundstücke aufzukaufen, sollte die Stadt ungenutzte
Flächen gezielt an private Investoren veräußern oder per Erbpacht vergeben. Darüber
hinaus soll die Nachverdichtung erleichtert werden: Aufstockungen auf bestehenden
Gebäuden, Supermärkten oder Parkplätzen sowie die Umnutzung von
Dachgeschossen müssen zügiger und unbürokratischer möglich sein. Dabei sollen
überholte Vorgaben wie die Pflicht zur Schaffung zusätzlicher Stellplätze bei
Aufstockungen reduziert und die im Bauplan festgelegte Geschossigkeit gelockert
werden. Oberirdische Stellplätze wollen wir durch Quartierstiefgaragen ersetzen, um
mehr Flächen für den Wohnungsbau zu gewinnen.

Wir sprechen uns zudem für einen Abbau überflüssiger Bauvorschriften aus. Lokale
Regelungen sollten sich stärker an den Mindeststandards der Musterbauordnung
orientieren, um Kosten zu senken und Investitionen zu erleichtern. Auch serielle und
modulare Bauweisen sollen als gleichwertige Alternative zum klassischen
Wohnungsbau rechtlich abgesichert werden.

Dabei setzen wir auf marktwirtschaftliche Lösungen statt staatlicher Fehlanreize. Der
soziale Wohnungsbau verursacht hohe Kosten und bindet Mittel, die an anderer Stelle
effektiver eingesetzt werden könnten. Statt Objektförderung bekennen wir uns klar zur
Subjektförderung – also zur gezielten Unterstützung der Menschen, die Hilfe
benötigen, statt zur Förderung einzelner Wohngebäude.

Auch kleinere Maßnahmen können eine große Wirkung entfalten: Wir fordern daher
die Abschaffung der Zweitwohnsitzsteuer, um insbesondere Auszubildende und
Studierende zu entlasten. Diese Gruppe trägt ohnehin eine hohe finanzielle Belastung – zusätzliche kommunale Steuern wirken kontraproduktiv und erschweren es jungen
Menschen, in Krefeld Fuß zu fassen.

Nicht zuletzt soll auch beim Bau öffentlicher Gebäude stärker auf Nachhaltigkeit
geachtet werden. Dazu gehören die Begrünung von Fassaden und Dächern, der
Einsatz lichtemissionsarmer Straßenbeleuchtung sowie die Prüfung der Entsiegelung
öffentlicher Flächen zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas. Diese
Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in unserer Stadt und
machen Krefeld zukunftsfähiger.

Während Studenten BAföG erhalten und auf Studentenwohnheime zurückgreifen
können, gibt es für Auszubildende bislang kaum vergleichbare Angebote. Auch sie
brauchen bezahlbaren Wohnraum, damit eine Ausbildung in Krefeld für sie attraktiv
wird.

Wir Jungen Liberalen Krefeld fordern den Bau eines Azubi-Wohnheims in Krefeld.
Damit wollen wir den Ausbildungsberufen mehr Wertschätzung entgegenbringen,
soziale Teilhabe ermöglichen und eine vielfältige sowie chancengerechte
Arbeitsmarktpolitik in unserer Stadt vorantreiben.

Zahlreiche Unternehmen spüren den Fachkräftemangel. Auch die Krefelder leiden
darunter – etwa dann, wenn sie wochen- oder sogar monatelang auf Handwerker
warten müssen. Eine berufliche Ausbildung ist das beste Mittel gegen den
Fachkräftemangel.

Auszubildende können sich eine Ausbildung in Wohnfremden Städten jedoch kaum
leisten, da die Ausbildungsvergütung häufig nicht für Miete und Lebenshaltungskosten
ausreicht – sofern überhaupt geeigneter Wohnraum verfügbar ist. Das geringe
Einkommen führt außerdem dazu, dass ein echtes Ankommen in Krefeld kaum
möglich ist, insbesondere wenn Auszubildende gezwungen sind, täglich aus dem
Umland zu pendeln und ihnen dadurch der Zugang zu sozialen Infrastrukturen
erschwert wird.

Insgesamt braucht Krefeld eine pragmatische, wachstumsorientierte und
technologieoffene Wohnungspolitik. Wir wollen mehr Wohnraum in kürzerer Zeit
schaffen – für alle Generationen und sozialen Gruppen. Jetzt ist der Zeitpunkt, die
richtigen Weichen zu stellen.


Krefeld muss wieder rollen

Die Jungen Liberalen Krefeld stehen für Offenheit gegenüber allen Verkehrsmitteln.
Radwege müssen ausgebaut, Straßen saniert und die Infrastruktur des öffentlichen
Nahverkehrs (ÖPNV) weiterentwickelt werden. Die verschiedenen Transportmittel
stehen dabei nicht in Konkurrenz zueinander, sondern sollen sich sinnvoll ergänzen.

Der motorisierte Individualverkehr soll durch intelligente Ampelschaltungen und
angepasste Geschwindigkeitsbegrenzungen effizienter gestaltet werden, um Staus
und Umweltbelastungen zu reduzieren.

Öffentliche Parkplätze an der Oberfläche sollen sukzessive durch Tiefgaragen ersetzt
werden. So können bestehende Flächen neu genutzt und städtebaulich aufgewertet
werden.

Eine von dem Oberbürgermeister groß angekündigte „Schlaglochoffensive“ bleibt
bislang aus. Die Straßen im Krefelder Stadtgebiet befinden sich in einem derart
schlechten Zustand, dass Autofahrer auf vielen Abschnitten deutlich unter der
zulässigen Höchstgeschwindigkeit fahren müssen, um Schäden am Fahrzeug zu
vermeiden. Es kommt regelmäßig vor, dass Pkws durch tiefe Schlaglöcher erheblich
beschädigt werden – die Fahrzeughalter bleiben meist auf den Kosten sitzen. Die
Reparierten Straßen sind anschließend regelmäßig zu pflegen.

Auch für Fahrradfahrer stellen die maroden Straßen eine ernstzunehmende Gefahr
dar. Die Instandsetzung der Krefelder Verkehrsinfrastruktur muss deshalb in der
kommenden Legislaturperiode oberste Priorität haben.


Verwaltung, die funktioniert – schlank, digital, bürgernah,
mehrsprachig

Der Kontakt mit der Verwaltung sollte für Bürger so effizient und unkompliziert wie
möglich ablaufen – insbesondere, da die meisten Menschen nur selten mit ihr in
Berührung kommen. Es ist unverständlich, warum in anderen Ländern
Baugenehmigungen oder Personalausweisverlängerungen in wenigen Minuten per
Smartphone erledigt werden können, während Bürgerzentren in Krefeld weiterhin für
lange Wartezeiten und überholte Abläufe stehen. Für Menschen mit niedrigen
Einkommen (Bsp. Obdachlose), möchten wir einen Kostenlosen Personalausweis
ermöglichen. Dies soll die Eingliederung und das Zugehörigkeitsgefühl in die
Gesellschaft fördern.

Wir fordern eine konsequente Digitalisierung der Verwaltung – nach dem Prinzip:
schnell, sicher, serviceorientiert. Interne Prozesse müssen durch E-Mail
Kommunikation, digitale Akten und Cloudspeicher anstelle von Faxgeräten und
Briefverkehr beschleunigt werden. Um Datenschutz und Datensouveränität zu wahren,
soll die Stadt Krefeld gemeinsam mit anderen Kommunen eigene, sichere Lösungen
hosten.

Als Stadt mit über 52.000 Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit sehen wir es
zudem als unsere Pflicht, den Zugang zur Verwaltung auch sprachlich barrierefrei zu
gestalten. Daher fordern wir die Anerkennung von Englisch als zweite
Verwaltungssprache sowie das Angebot eines professionellen Übersetzungsdienstes
für eine Verwaltung, die alle erreicht.

Krefeld gehört an das Behördentelefon 115 angeschlossen. Dem Bürger ist eine
zentrale telefonische Behördenauskunft in Form der 115 zu gewähren. Krefeld hat sich
in den letzten Jahren nicht gescheut, seinen bürokratischen Apparat zu erweitern. So
gab es im Jahr 2022 741 Beamtenstellen, und im Jahr 2023 wuchs die Zahl schon auf
1.056 – mit klar steigender Tendenz. Jedoch gab im Jahr 2011 die damalige
Stadtdirektorin als Begründung für die Krefelder Absage an die Kurzwahl an, der
Service wäre „mit erheblichen Investitionen verbunden …“, zudem sei man „skeptisch
gegenüber den Callcentern“. Die 115 ist ein bewährtes Tool, um den Umgang mit
Behörden für den Bürger zu erleichtern. Sie trägt vor allem zur bundesweiten
Vereinheitlichung bei. In dieser Hinsicht wäre es unsinnig, den Bürgern diesen Service
weiterhin zu verwehren, während man den Behördendschungel immer dichter und
undurchsichtiger ausbaut. „Wenn schon Bürokratie, dann wenigstens mit Durchwahl“.


Haushalt: Steuergeld ist Bürgergeld

Der Haushalt ist der ehrlichste Spiegel der Arbeit einer Kommune. Er zeigt auf, wie
wirtschaftlich, nachhaltig und verantwortungsvoll eine Stadt mit dem Geld der Bürger
umgeht – oder eben nicht. Fehlkalkulationen, ineffiziente Ausgaben und ideologisch
motivierte Projekte wären in privaten Unternehmen undenkbar – für Steuerzahler sind
sie ein Schlag ins Gesicht.


Wir setzen uns für einen kleineren, aber zielgerichteten Haushalt ein. Im Zentrum
kommunaler Ausgaben müssen Bildung, Sicherheit sowie eine leistungsfähige
analoge und digitale Infrastruktur stehen – nicht teure Symbolpolitik auf Kosten der
Allgemeinheit.


Subventionen für Lastenfahrräder aus städtischen Mitteln lehnen wir ebenso ab wie
andere ideologisch aufgeladene Ausgaben. Mit uns gehören diese der Vergangenheit
an. Gleichzeitig fordern wir die Abschaffung sämtlicher kommunaler Bagatellsteuern
sowie solcher Steuern, deren Erhebung mehr kostet als sie einbringen.


Auch im Bereich der Sport- und Kulturförderung sind Einsparungen notwendig – nicht,
weil uns diese Bereiche unwichtig wären, sondern weil wir glauben, dass staatliche
Überförderung kreative Eigeninitiativen und innovative Angebote ausbremst. Krefeld
braucht eine Kultur der Eigenverantwortung statt dauerhafter Abhängigkeit von
öffentlichen Geldern.


Um die Angebotsvielfalt und den Wettbewerb zu sichern, fordern wir den teilweisen
Rückzug der Stadt aus überflüssigen Unternehmensbeteiligungen im privaten Sektor.
Staat und Wirtschaft sind klar zu trennen.


Die Vergabe öffentlicher Aufträge muss sich konsequent am Mehrwert für Steuerzahler
orientieren. Schlupflöcher zur Umgehung öffentlicher Ausschreibungen sind zu
schließen. Eine bevorzugte Vergabe an sogenannte „heimische Anbieter“ lehnen wir
als wirtschaftspolitischen Protektionismus ab.


Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere für lokale
Unternehmen wie Gastronomiebetriebe, halten wir es für unumgänglich, Belastungen
für diese Unternehmen zu überdenken und zu reduzieren. Die Jungen Liberalen sind
davon überzeugt, dass die Terrassengebühr nicht nur die Gastronomie, sondern auch
das soziale Miteinander in unserer Stadt beeinträchtigt. Wir möchten den Bürgern die
Möglichkeit geben, ihre Freiheit im öffentlichen Raum uneingeschränkt zu genießen.
Unser Ziel ist es, die Lebensqualität in unserer Stadt zu steigern und die Belastungen
für die Gastronomie zu reduzieren. Daher möchten wir die Terrassengebühr dauerhaft
abschaffen.


Integration fördern, Freiheit bewahren


Als weltoffene Stadt ist gelingende Integration eine zentrale Aufgabe für Krefeld. Sie
muss alle Altersgruppen erreichen – unabhängig von Herkunft oder
Einwanderungsgeschichte. Integration beginnt früh: mit bilingualen Kindergärten,
gezielter Sprachförderung und Übergangsmodellen in Schulen sowie durch den
Ausbau bildungssprachlicher Deutschangebote. Dabei gilt: Integration bedeutet
Teilhabe an unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Sie gelingt nur, wenn wir
konsequent für unsere Grundwerte einstehen. Deshalb fordern wir, jegliche
Zusammenarbeit sowie die Förderung von Organisationen oder Gruppierungen zu
beenden, die nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehen.


KReate: Deine Idee zählt! – Jugend ernst nehmen, Jugend gestalten
lassen


Junge Menschen haben kreative Ideen und den Wunsch, ihre Stadt aktiv
mitzugestalten. Doch in Krefeld fehlen echte Anreize und Strukturen für jugendliche
Partizipation. Zu oft werden die Bedürfnisse junger Generationen übersehen oder
pauschal in Beteiligungsverfahren abgearbeitet, ohne dass daraus echte
Veränderungen entstehen. Partizipation darf kein bloßes Anhörungsverfahren sein –
sie muss echte Mitbestimmung ermöglichen.


Daher fordern wir die Einführung von „KReate: Deine Idee zählt!“, einem neuen
Beteiligungsprojekt, das sich am erfolgreichen Modell der „Kinder- und Jugendmillion“
der Stadt Wien orientiert. Alle weiterführenden Schulen, Berufskollegs und
Jugendinitiativen in Krefeld sollen künftig die Möglichkeit erhalten, kreative
Projektideen einzureichen – etwa für Freizeitflächen, Kulturangebote oder soziale
Initiativen. Begleitet von Fachleuten werden die eingereichten Vorschläge in
Workshops weiterentwickelt. Im Anschluss stimmen die Jugendlichen selbst in einem
öffentlichen Voting über die besten Ideen ab. Die Gewinnerprojekte werden schließlich
aus einem städtischen Jugendfonds finanziert und umgesetzt. Eine Beteiligung lokaler
Sponsoren und Unternehmen soll ausdrücklich ermöglicht und gefördert werden.

Mit „KReate: Deine Idee zählt!“ schaffen wir echte Mitgestaltung auf Augenhöhe:
Jugendliche entwickeln nicht nur Konzepte, sondern erleben unmittelbar, dass ihre
Ideen und ihr Engagement in konkrete Projekte münden. So fördern wir nicht nur die
Identifikation junger Menschen mit ihrer Stadt, sondern geben ihnen auch die
Möglichkeit, Verantwortung für das eigene Umfeld zu übernehmen.


Partizipation lebt von echter Verantwortung. Wir Junge Liberale setzen auf die Kraft
der Freiheit: Wer gestalten darf, entwickelt Eigeninitiative, übernimmt Verantwortung
und identifiziert sich stärker mit seiner Stadt. Unser Wettbewerb fördert Kreativität,
Unternehmergeist und Engagement – nicht durch staatliche Bevormundung, sondern
durch echte Chancen. Krefeld braucht mehr Mut zur Jugend – und eine Stadtpolitik,
die junge Menschen ernst nimmt.


Für ein sauberes Krefeld

Die Jungen Liberalen betrachten das Müllproblem in den Krefelder Parks mit großer
Sorge. Um die Umwelt zu schützen und das Stadtbild zu verbessern, streben wir nachf
olgenden Maßnahmen:

  1. Die Installation ausreichender abgeschlossener und fest installierten Mülleimer
    in Parks und schwerpunktmäßig in Naturschutzgebieten zu errichten.
  2. Die Nutzung von „Smart-City“-Technologien zu etablieren
  3. Die Förderung von Eigenverantwortung zu stärken und mehr kostenlose
    Kotspendebeutel und erstmals Müllbeutel zu errichten.

So kommt es häufig vor, dass Tiere u.a. Vögel den Müll aus dem Mülleimer im Park
verteilen. Dies führt zu einer erheblichen Verschmutzung und mindert das Gefühl einer
sauberen Stadt.


Wir schlagen vor, neue Technologien der „Smart-City“ einzusetzen, um die
Leerungsfrequenz der Mülleimer zu erhöhen. Mittels IoT-Technik und QR-Codes
können die Mülleimerstandorte vernetzt werden. Bürgerinnen und Bürger können
somit über den aktuellen Füllstand informiert werden und bei Bedarf auf überfüllte
Mülleimer hinweisen. Dadurch können Hot-Spots identifiziert werden, in denen die
Leerungsfrequenz erhöht werden muss.


Es ist wichtig, dass Nutzer der Parks mehr Eigenverantwortung für den eigenen Müll
übernehmen. Wir schlagen vor, kostenlose Müll- und Kotbeutelspender zu installieren.
Dadurch können Parkbesucher selbst aktiv dazu beitragen, ein sauberes Umfeld zu
schaffen.

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