Überwachung ist kein Allheilmittel

KREFELD UERDINGEN. Die Jungen Liberalen sind entsetzt über erneute Forderungen der Stadtverwaltung Krefeld zu neuer Videoüberwachung. Nun sollen auch die Bahnhöfe Uerdingen und Linn mit Kameras ausgestattet werden.

Dazu die JuLi Kreisvorsitzende JOANA HORCH: „ Und schon wieder hat die Stadtverwaltung, wie anscheinend für jedes Problem in Krefeld, ihr Allheilmittel parat. Geradezu inflationär fordert sie Videoüberwachung. Dabei werden sich keine Gedanken über Ursachen und auch nicht über Gefahren der staatlichen Kontrolle gemacht. Bürgerrechtseinschränkungen, Missbrauch des Videomaterials, Generalverdacht gegenüber jedem Nutzer des Bahnhofstunnels sind nur einige der Bedrohungen der Kamera Überwachung.“

HORCH ergänzte ferner: „Man kann doch nicht im Ernst davon ausgehen, dass Uerdinger Sprayer wegen Videoüberwachung ihre Taten einstellen. Stattdessen werden sie sich neue Plätze und Wände für ihre Graffiti suchen. Vielmehr brauchen wir für Jugendliche in Krefeld-Uerdingen ein neues Raumnutzungskonzept. In Uerdingen fehlt es an Beschäftigungsmöglichkeiten, Jugendtreffs und Sportplätzen. Wenn Jugendliche sich tagsüber zum Beispiel beim Skaten oder Bolzen austoben können, fehlt Ihnen nachts die Energie und auch Motivation zu Vandalismus und anderen Straftaten. Ein weiterer Lösungsansatz, der erfolgreich in anderen Städten praktiziert wird, ist Wände fürs Sprayen zur Verfügung zu stellen. Anstatt Lösungen für Probleme zu finden, möchte die Stadtverwaltung wieder einmal Probleme nur verlagern.“